SEO-Strategie

SEO beim Launch und Relaunch: Warum frühzeitige Planung Zeit und Geld spart [inkl. Checkliste]

Ein SEO-Konzept vor dem Launch spart dir nicht nur nachträgliche Kosten, sondern auch Monate an verlorenem Traffic und Rankings.
Von
Florian Podewils
Veröffentlicht am
09 November 2025

Wann denkst du bei deinem Website-Projekt eigentlich das erste Mal an SEO?

Leider passiert es weiterhin viel zu häufig: Die neue Website ist fast fertig. Das Design steht, die Texte sind geschrieben, alles sieht toll aus. Und dann fällt irgendwem ein: "Ach ja, SEO sollten wir auch noch machen." Leider lässt sich SEO eben nicht mehr schnell über ein Endprodukt legen als wäre es ein aufhübschender Filter.

SEO ist heutzutage tief in der DNA jeder guten Website verwurzelt. Von Technik über Struktur bis Content zieht sich SEO durch die gesamte Website. SEO erst im Nachhinein mitdenken und umsetzen zu wollen, bedeutet nahezu alles erneut aufbohren zu müssen. Und das wird teuer und kostet Zeit. Nachträgliche SEO-Optimierungen können dich ein Vielfaches mehr kosten, als wenn du es von Anfang an richtig machst.

Die Relaunch-Katastrophe

Ein Unternehmen launcht seinen Shop neu und investiert 50.000 Euro in einen frischen Shop. Neue Struktur, neue URLs, modernes Design. Was sie vergessen? Ein vernünftiges SEO-Konzept mit Redirect-Plan.

Das Ergebnis: Google findet die alten Produktseiten nicht mehr. Rankings, für die sie jahrelang gekämpft haben, brechen innerhalb von Wochen um 70-80% ein. Bei Relaunches ohne ordentliche SEO-Planung verschwinden bis zu 70% des organischen Traffics. Einfach weg.

Jetzt rechne mal mit: 30.000 Euro SEO-Umsatz im Monat. Minus 70%. Das sind 21.000 Euro, die jeden Monat fehlen. Während die Konkurrenz sich an deinen ehemaligen Rankings bedient.

Nach 6 Monaten bedeutet das: 126.000 Euro verbrannt. Zusätzlich zu den 50.000 Euro, die der Relaunch gekostet hat. Und der Weg zurück? Dauert im schlimmsten Fall Monate, wenn nicht sogar Jahre. Ein ordentliches SEO-Konzept mit Redirect-Plan hätte 5-10 Tage Arbeit gekostet und hätte das verhindert.

Warum du ein SEO-Konzept brauchst (und was drin sein muss)

Wenn ich "SEO-Konzept" sage, rollen manche die Augen. Das klingt nach Bürokratie und nach noch mehr Arbeit, bevor es endlich losgehen kann.

Aber ein SEO-Konzept ist kein Papierkram. Es ist der Unterschied zwischen "Website geht irgendwie online" und "Website wird gefunden und bringt Kunden".

Keywords sind nicht einfach nur Wörter

Viele denken bei Keywords an eine Liste mit Begriffen. "Webdesign, Website erstellen, Homepage" – fertig.

Aber so funktioniert das nicht.

Ein Keyword zeigt dir, was Leute suchen. Aber wichtiger: Es zeigt dir, was sie wollen. Jemand, der "Webdesign Preise" googelt, ist in einer komplett anderen Phase als jemand, der "Webdesigner Hamburg" sucht. Der eine will Infos sammeln, der andere will buchen.

Wenn du das nicht verstehst, schreibst du die falschen Texte für die falschen Leute. Deine Produktseite beantwortet Anfängerfragen, dein Ratgeber versucht zu verkaufen. Das passt nicht zusammen.

Dazu kommt: Nicht jedes Keyword mit hohem Suchvolumen ist wertvoll. Manchmal ist ein Keyword mit 200 Suchanfragen im Monat Gold wert, weil die Leute genau wissen, was sie wollen. Und manchmal ist ein Keyword mit 5.000 Suchanfragen nutzlos, weil die Konkurrenz übermächtig ist oder die Leute nur gucken und nicht kaufen.

Das rauszufinden braucht Zeit. Aber es ist die wichtigste Zeit, die du investieren kannst.

Seitenstruktur: Unterschätzt und kritisch

URLs sind nicht nur Adressen. Sie sind die Architektur deiner Website.

Eine gute URL-Struktur ist logisch, hierarchisch und verständlich – für Google, für Nutzer und mittlerweile auch für KI-Systeme wie ChatGPT oder Perplexity, die immer wichtiger werden.

/leistungen/webdesign/wordpress sagt mehr als /page?id=472. Nicht nur für Menschen, auch Suchmaschinen verstehen klare Strukturen besser.

Aber es geht nicht nur um die URLs selbst. Es geht darum, wie deine Seiten miteinander verbunden sind. Welche Seiten sind die wichtigsten? Welche Seiten verlinken auf welche? Keine Seite sollte isoliert dastehen, alles sollte sinnvoll vernetzt sein.

Das nennt sich interne Verlinkung, und die meisten unterschätzen das komplett. Dabei ist es einer der stärksten Hebel, den du hast. Google bewertet Seiten auch danach, wie oft intern auf sie verlinkt wird. Eine Seite, die von 50 anderen Seiten deiner Website verlinkt wird, ist offensichtlich wichtig. Eine Seite, auf die niemand verlinkt, wirkt unwichtig.

Simpel, aber wirkungsvoll.

Content-Strategie heißt: Jede Seite hat einen Job

Viele Websites haben Content, aber keine Strategie dahinter.

Was ist der Unterschied? Strategie bedeutet: Jede Seite hat einen klaren Job. Diese Seite soll informieren, jene Seite soll verkaufen, die dritte soll Vertrauen aufbauen.

Das fängt bei Meta-Titeln und Descriptions an. Die meisten ignorieren die oder lassen sie automatisch generieren. Dabei sind das die ersten 160 Zeichen, die jemand von deiner Website sieht – und die entscheiden darüber, ob jemand klickt oder nicht.

Dann geht's weiter mit der Frage: Welches Format brauche ich? Manchmal ist ein ausführlicher Ratgeber richtig, manchmal eine FAQ-Seite, die konkrete Fragen beantwortet. Manchmal ein Glossar, manchmal eine Vergleichsseite.

Das hängt davon ab, was Leute suchen und in welcher Phase sie sich befinden. Wenn jemand nach "Badezimmer renovieren Kosten" sucht, will er keine Produktseite. Er will einen Ratgeber mit Zahlen, Beispielen und Richtwerten. Erst danach ist er bereit zu buchen.

Aber viele Websites versuchen sofort zu verkaufen. Zu früh. Der Nutzer klickt weg, die Konkurrenz freut sich.

Technisches SEO: Unsichtbar, aber entscheidend

Ladezeiten, Mobile-Optimierung, strukturierte Daten, XML-Sitemap, Robots.txt – das klingt trocken und ist es auch. Aber ohne diese Grundlagen läuft nichts.

Besonders wichtig werden strukturierte Daten, auch Schema Markup genannt. Damit kannst du Suchmaschinen und KI-Systemen sagen, was deine Inhalte bedeuten. Ist das ein Produkt? Ein lokales Geschäft? Eine Anleitung?

Warum das wichtig ist? Weil sich die Suche verändert. ChatGPT, Perplexity, Google SGE – diese KI-Systeme werden immer wichtiger, und die lieben strukturierte Daten. Wenn deine Website sauber ausgezeichnet ist, bist du die Quelle, aus der die KI zitiert.

Das ist nicht "vielleicht irgendwann mal wichtig". Das ist jetzt wichtig.

Ich sehe ständig Websites, die technisch mangelhaft sind. Langsam, nicht mobiloptimiert, keine strukturierten Daten. Und dann wundern sich die Betreiber, warum sie nicht ranken. Google hat keine Geduld für langsame Websites – und Nutzer auch nicht.

Backlinks: Autorität kommt von außen

SEO findet nicht nur auf deiner Website statt. Ein großer Teil der Ranking-Power kommt von außen – durch Links von anderen Websites.

Aber nicht irgendwelche Links. Qualität schlägt Quantität. Ein Link von einer anerkannten Branchenseite ist mehr wert als hundert Links von zwielichtigen Verzeichnissen.

Das Problem: Gute Backlinks bekommt man nicht geschenkt. Man muss recherchieren, wer in der Branche relevant ist. Wer könnte auf dich verlinken? Kooperationspartner? Lokale Portale? Branchenverbände?

Für lokale Unternehmen ist das Google Business Profile Pflicht. Kombiniert mit Einträgen in lokalen Verzeichnissen baut das lokale Autorität auf. Das klingt simpel, wird aber oft vernachlässigt.

Bei Relaunches: Redirects sind nicht optional

Bei einem Relaunch ändern sich URLs. Das ist normal. Aber jede URL, die sich ändert, braucht eine Weiterleitung zur neuen URL.

Nicht "alle alten URLs auf die Startseite". Das ist der sichere Weg, um Rankings zu verlieren. Jede alte URL muss zur thematisch passenden neuen URL weitergeleitet werden.

Bei 500 Seiten sind das 500 individuelle Weiterleitungen. Aufwendig? Ja. Aber unverzichtbar.

Ich habe schon Relaunches gesehen, wo einfach alle alten URLs auf die Startseite umgeleitet wurden. "Ist doch egal, Hauptsache die Leute landen irgendwo." Google sieht das anders. Rankings weg, Traffic weg, Umsatz weg.

Das ist vermeidbar. Komplett vermeidbar.

Warum machen das so viele falsch?

Weil SEO wie etwas wirkt, das man später machen kann. Erst die wichtigen Sachen – Design, Content, Funktionen. Und wenn dann noch Budget und Zeit übrig sind, schauen wir mal nach SEO.

Aber SEO ist kein Add-on. SEO ist das Fundament.

Ohne Fundament kannst du das schönste Haus bauen – es wird nicht lange stehen.

Die Zahlen sind eindeutig: Die Mehrheit der Relaunches ohne SEO-Konzept verliert massiv Traffic. Die Verluste wieder aufzuholen dauert Monate, manchmal Jahre. Und kostet ein Vielfaches von dem, was vernünftige Planung gekostet hätte.

Ich verstehe ja, dass SEO nach "noch mehr Arbeit" klingt. Nach Verzögerung, nach Kosten. Aber die Alternative ist teurer. Immer.

Was du wirklich brauchst

Google Search Console ist kostenlos und unverzichtbar. Sie zeigt dir, wie Google deine Seite sieht, welche Fehler es gibt und für welche Keywords du rankst.

Google Analytics ist ebenfalls kostenlos und zeigt dir, wer auf deine Seite kommt und was die Leute dort machen.

Das reicht für den Anfang völlig.

Später kannst du auf professionelle Tools upgraden, wenn du tiefer einsteigen willst. Aber ehrlich? Fang mit den Basics an. Die meisten Probleme siehst du schon in der Search Console.

Wann kommen Ergebnisse?

SEO ist langsam. Unangenehm langsam.

Erste Ranking-Verbesserungen siehst du nach drei bis sechs Monaten. Einen wirklich spürbaren ROI nach sechs bis zwölf Monaten.

Ja, das ist lang. Aber genau deshalb musst du von Anfang an richtig planen. Wenn du erst nach dem Launch anfängst, kommen diese Monate zusätzlich zu der Zeit, die du brauchst, um deine Fehler zu korrigieren.

Dann reden wir nicht von sechs Monaten. Dann reden wir von anderthalb Jahren oder zwei.

Mach's von Anfang an richtig

SEO ist kein nice-to-have. Es ist der Unterschied zwischen "Website existiert" und "Website wird gefunden".

Du kannst das beste Design haben, die besten Texte, die innovativste Idee. Wenn niemand deine Seite findet, ist das alles wertlos.

Also setz dich hin, bevor du baust. Recherchiere Keywords, plane die URL-Struktur, dokumentiere Redirects. Denk an strukturierte Daten – nicht nur für Google, sondern für die KI-Systeme, die immer wichtiger werden.

Investiere einmal richtig. Oder investiere dreimal falsch.

Die 5-10-fachen Kosten sind real. Die 70% Traffic-Verlust auch.

Dein zukünftiges Ich wird dir danken.

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