Was ist die Bounce Rate?

Die Bounce Rate, zu Deutsch Absprungrate, ist ein Prozentsatz, der angibt, wie viele Besucher eine Webseite nach dem Aufruf nur einer einzigen Seite wieder verlassen, ohne eine weitere Interaktion (wie einen Klick auf einen anderen Link, das Ausfüllen eines Formulars oder einen Kauf) auf dieser Seite durchzuführen. Eine hohe Bounce Rate kann, muss aber nicht immer, ein negatives Signal sein.

Die Absprungrate verstehen: Was genau wird da gemessen?

Stell Dir vor, ein Nutzer landet auf einer Deiner Webseiten – zum Beispiel über eine Google-Suche oder einen Link in sozialen Medien. Ein "Bounce" (Absprung) tritt auf, wenn dieser Nutzer die Seite wieder verlässt, ohne eine zweite Seite auf Deiner Domain aufzurufen oder eine andere messbare Aktion auszuführen.
Webanalyse-Tools wie Google Analytics messen dies, indem sie eine einzelne Seitenaufruf-Anfrage (Single-Page-Session) für Deine Webseite registrieren. Wenn innerhalb eines bestimmten Zeitfensters keine weitere Anfrage (z.B. ein Klick auf einen internen Link, das Abspielen eines Videos, das Herunterladen einer Datei – je nachdem, was als Interaktion definiert ist) von diesem Nutzer kommt, bevor er die Seite verlässt oder die Sitzung anderweitig endet (z.B. durch Timeout), wird das als Bounce gewertet.
Die Formel ist einfach:

Bounce Rate = (Anzahl der Besuche mit nur einer Seitenansicht / Gesamtzahl der Besuche auf dieser Seite) * 100

Warum ist die Bounce Rate ein wichtiger Indikator?

Die Bounce Rate kann Dir wertvolle Hinweise auf verschiedene Aspekte Deiner Webseite und Deiner Marketingmaßnahmen geben:
Nutzererfahrung (User Experience, UX): Eine sehr hohe Bounce Rate auf wichtigen Seiten kann darauf hindeuten, dass Nutzer nicht finden, was sie erwarten, die Seite unübersichtlich ist, zu lange lädt oder der Inhalt nicht ansprechend genug ist.
Content-Qualität und Relevanz: Finden die Nutzer die Antworten auf ihre Fragen? Passt der Inhalt der Seite zur Suchintention oder zur Werbeanzeige, die sie dorthin geführt hat? Wenn nicht, springen sie schnell wieder ab.
Conversion-Potenzial: Wenn Nutzer sofort wieder gehen, haben sie keine Chance, zu Kunden zu werden, Deinen Newsletter zu abonnieren oder ein anderes Conversion-Ziel zu erreichen.
SEO-Signal (indirekt): Obwohl Google offiziell sagt, dass die Bounce Rate kein direkter Rankingfaktor ist, kann eine hohe Bounce Rate ein Symptom für Probleme sein, die sich indirekt negativ auf das Ranking auswirken (z.B. schlechte Nutzererfahrung, irrelevanter Content). Suchmaschinen möchten Nutzern die relevantesten und nützlichsten Ergebnisse liefern. Seiten, von denen Nutzer sofort wieder abspringen, erfüllen dieses Kriterium möglicherweise nicht.
Was ist eine "gute" oder "schlechte" Bounce Rate? Der Kontext entscheidet!
Hier gibt es keine allgemeingültige Antwort. Eine "gute" oder "schlechte" Bounce Rate hängt stark vom Typ der Webseite, der Branche, der spezifischen Seite und dem Ziel des Nutzers ab:
Blogartikel oder Nachrichtenseiten: Hier kann eine höhere Bounce Rate (z.B. 70-90%) normal sein. Nutzer finden oft die gesuchte Information, lesen den Artikel und verlassen die Seite dann wieder. Das ist nicht zwingend schlecht.
Landing Pages für spezifische Kampagnen: Wenn eine Landing Page ein klares Ziel hat (z.B. "Produkt kaufen", "Demo anfordern"), aber eine sehr hohe Bounce Rate aufweist, ist das ein Alarmsignal. Hier sollte die Rate idealerweise niedrig sein (z.B. 20-50%).
Service-Seiten oder Produktseiten: Nutzer sollten hier idealerweise weiterklicken, um mehr Details zu erfahren oder einen Kaufprozess zu starten. Eine hohe Bounce Rate wäre hier bedenklich.
Startseiten (Homepages): Diese sollten Besucher dazu anregen, tiefer in die Webseite einzutauchen. Eine moderate Bounce Rate (z.B. 40-60%) ist oft anzustreben.
Informationsseiten (z.B. Kontakt, FAQ): Hier kann die Bounce Rate wieder höher sein, wenn der Nutzer schnell die gesuchte Information (z.B. Telefonnummer) findet und die Seite dann verlässt.
Wichtig: Betrachte die Bounce Rate niemals isoliert, sondern immer im Kontext anderer Metriken wie Verweildauer (Time on Page), Seiten pro Besuch (Pages per Session) und Conversion Rate.
Häufige Gründe für eine hohe Bounce Rate – und was Du dagegen tun kannst
Wenn Deine Bounce Rate auf wichtigen Seiten zu hoch ist, gibt es verschiedene Stellschrauben:
Langsamer Page Speed: Lädt Deine Seite ewig? Nutzer sind ungeduldig. Optimiere Bilder, nutze Caching und verbessere die Serverantwortzeiten.
Irreführende Titel oder Meta Descriptions: Versprichst Du in den Suchergebnissen etwas, das Deine Seite nicht hält? Sorge für Übereinstimmung.
Schlechtes Webdesign / Unübersichtlichkeit: Finden sich Nutzer nicht zurecht? Ist die Navigation unklar? Ist das Design veraltet oder nicht mobilfreundlich?
Mangelnde Lesbarkeit oder unattraktiver Content: Textwüsten, winzige Schrift, keine Bilder oder Videos? Gestalte Inhalte ansprechend und leicht konsumierbar.
Technische Probleme: Fehlerhafte Links, nicht funktionierende Elemente, 404-Fehler.
Zu viel aufdringliche Werbung oder Pop-ups: Das kann Nutzer direkt vergraulen.
Kein klarer Call-to-Action (CTA): Was sollen die Nutzer als Nächstes tun? Leite sie an.
Seite nicht für Mobilgeräte optimiert: Ein Großteil des Traffics kommt mobil. Eine schlechte mobile Erfahrung führt unweigerlich zu hohen Absprungraten.
Inhalt passt nicht zur Suchintention: Du rankst für ein Keyword, aber Dein Inhalt beantwortet nicht die eigentliche Frage oder das Bedürfnis des Suchenden.

Warum Deine Website nicht ihr volles Potenzial entfaltet

Deine Website ist online, doch sie liefert nicht die gewünschten Ergebnisse? Ohne gezielte Optimierung bleibt sie hinter den Erwartungen zurück, während Wettbewerber ihre Sichtbarkeit kontinuierlich ausbauen.

Mit diesen Strategien verbesserst Du Deine Bounce Rate

Optimiere die Ladegeschwindigkeit.
Verbessere die Nutzerführung und das Design.
Stelle hochwertigen, relevanten und gut strukturierten Content bereit.
Setze klare Call-to-Actions.
Sorge für eine exzellente mobile Nutzererfahrung.
Überprüfe und optimiere Deine Meta-Tags.
Reduziere ablenkende Elemente.
Führe A/B-Tests durch, um herauszufinden, welche Änderungen wirken.
Bounce Rate vs. Exit Rate: Der feine Unterschied
Die Bounce Rate wird oft mit der Exit Rate (Ausstiegsrate) verwechselt.
Bounce Rate: Bezieht sich nur auf Besuche, bei denen nur eine einzige Seite angesehen wurde.
Exit Rate: Gibt für eine bestimmte Seite an, wie oft sie die letzte Seite in einer Sitzung war, unabhängig davon, wie viele Seiten zuvor besucht wurden. Jede Seite hat eine Exit Rate.
Eine Seite kann eine hohe Exit Rate, aber eine niedrige Bounce Rate haben (Nutzer schauen sich viele Seiten an und steigen dann auf dieser spezifischen Seite aus).

Was wir mitnehmen:

Die Bounce Rate ist ein wichtiger Indikator für das Nutzerverhalten und die Effektivität Deiner Webseite, sollte aber nie isoliert betrachtet werden. Eine "hohe" Rate ist nicht per se schlecht – der Kontext ist entscheidend. Verstehe, warum Nutzer abspringen, und nutze diese Erkenntnisse, um die Nutzererfahrung, die Relevanz Deiner Inhalte und letztendlich Deine Conversion Rates zu verbessern. Eine kontinuierliche Analyse und Optimierung sind der Schlüssel, um die Absprungrate auf kritischen Seiten in einem gesunden Bereich zu halten.

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